Der Begriff MOBILITÄT wird mit vielen Inhalten belegt. Ich möchte hier den
Blick auf den Aspekt der Entwicklung lenken. Entwicklung und Bewegung sind
untrennbar miteinander verbunden. Kinder bewegen sich vom Beginn an und
erobern sich damit die Welt. Mit dem ersten Schritt kommt das erste Wort, mit
der zunehmenden Eroberung des Bewegungsraumes die Begriffe, die Sätze, das
immer abstraktere Denken.
Kinder wollen ihre Umwelt in immer größeren Radien erforschen und entdecken.
Zunächst geht dies zu Fuß, dann vielleicht schon etwas schneller mit dem Roller
oder Laufrad. Danach entdecken die Kinder die Vorteile des Fahrrades: schnell,
unkompliziert, eigentlich immer vorhanden. Nicht Schritt mit der Geschwindigkeit
hält das Sicherheitsbewusstsein, das für sichere Teilnahme am Straßenverkehr
notwendig ist. Auch die Fähigkeiten in Bezug auf Wahrnehmung, Motorik
und Kognition müssen sich erweitern.
Es gibt keinen Punkt, an dem allgemein festgestellt werden kann:
Jetzt ist mein Kind fit für den Straßenverkehr. Die Kinder müssen
hineinwachsen.
Fußgänger und Radfahrer sind die Schwächsten im Straßenverkehr und schon
deshalb besonders gefährdet. In den 1970er Jahren hatten wir in Deutschland
einen bisher nicht gekannten Höhepunkt an Unfalltoten und Verletzten. Seither
wurden starke Anstrengungen unternommen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Infrastruktur sowie die Fahrzeuge wurden sicherer, zur Aus- und Fortbildung
wurden zahlreiche Programme aufgelegt. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten
Unfälle im Straßenverkehr sank kontinuierlich. Auch in Schulen wurde durch
Verkehrserziehung in Zusammenarbeit mit der Polizei und zahlreichen weiteren
Partnern zu mehr Sicherheit von Kindern und Jugendlichen beigetragen. Durch
die KMK-Empfehlungen von 1994 wurden für die Schulen die Themenfelder der
Verkehrssicherheitsarbeit vorgegeben. Ging es zunächst überwiegend um Sicherheits-
und Sozialerziehung, so hat sich der Blick später um die Umwelt- und
Gesundheitserziehung erweitert. Es geht nicht mehr nur um das sichere Ankommen,
sondern auch um die Art und Weise, wie ein Ziel verantwortungsbewusst
UND ökologisch vertretbar erreicht werden kann. Dieser Ansatz verstärkt und
manifestiert sich in der aktuellen KMK-Empfehlung von 2012. Die Themenfelder
Ökologie, Nachhaltigkeit und Ökonomie werden dort angemessen berücksichtigt.
Mit der vorliegenden Veröffentlichung erweitern wir mit zahlreichen Medien die
Möglichkeiten der Erarbeitung im Unterricht.